Gestelle


Der Kunst ergeht es längst wie der Wirtschaft, der Politik, der Wissenschaft: sie entkommt nicht mehr den sprachlichen Kodierungen ihrer in Geldmaschinen verzahnten Korporationen. Die Inhaltsleere des Neusprechs wird mit Wortgeschwüren überdeckt, die nur eines zeigen: wie besoffen die Verfasser vom Gefühl des Dazugehörens, vom pausenlosen Nuckeln an ihrer eigenen Wichtigkeit sind.
(Kommentar zu einem Artikel von Durs Grünbein in der FAZ)

6 Gedanken zu „Gestelle

  1. Habe jetzt den Artikel von Durs Grünbein wiederholt gelesen und wiederholt nur eines verstanden: dass er ohne Luft zu holen genuckelt hat an seiner eigenen Wichtigkeit, die aus jedem seiner Sätze quillt. Und: Ein Beleg dafür, wie man unverständlicher nicht schreiben kann.

  2. Das habe ich unter dem Titel „Lachnummer“ abgebucht:
    Wer macht sich hier eigentlich gerade endgültig lächerlich: Herr Grünbein? Das Feuilleton? Der etablierte Literaturbetrieb? Eigentlich egal – Hauptsache man hat Aufmerksamkeit und die Quote stimmt. Deutschlands next Top-Skandalnudel fiebert nach ihrem Auftritt – und ist morgen garantiert vergessen. Das diese Geldmaschinen-Planwirtschaft die Zukunft der Literatur verstopft, bringt einen nicht unbedingt zum Lachen.

  3. Natürlich hat sich der poeta doctus Grünbein so oder so lächerlich gemacht. Und zwar als Klugscheißer, der dem gesamten Literaturzirkus zeigen wollte, wo der Hammer hängt. Aufmerksamkeit und Quote, nur darauf kommt es noch an, das Geschriebene selbst tritt in den Hintergrund.

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